Schuhmacher-Versammlung in Fulda

Der Zentralverband zog Bilanz
Der Zentralverband des Deutschen Schuhmacher-Handwerks (ZDS) führte am Samstag, 04. Mai 2019 seine Frühjahrs-Mitgliederversammlung im hessischen Fulda durch. Die dortige Kreishandwerkerschaft stellte für diese turnusgemäße Zusammenkunft der Schuhmacher-Delegierten – wie auch schon in den vergangenen Jahren – ihre zentral gelegenen Räumlichkeiten zur Verfügung.

Zu Beginn waren die üblichen Regularien wie Jahresrechnung des Vorjahres, Bericht der Rechnungsprüfer, Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung sowie Entwurf und Beschluss des Haushaltplanes für das laufende Jahr zu behandeln. Alle Abstimmungen in diesem Zusammenhang ergaben ein positives, einstimmiges Votum, was den Gremien großes Vertrauen attestierte.

Es folgte ein ausführlicher Rückblick auf die Inter-Schuh-Service ISS 2019, die am 23. und 24. März 2019 im neuen RheinMain CongressCenter RMCC in Wiesbaden stattfand. Die Schuhmachermesse war mit rund 80 Ausstellern aus 15 Ländern sehr international gewesen, was die große Bedeutung des Messeplatzes Deutschland bei Zulieferern des Schuhmacher-Handwerks aus aller Welt unterstrichen habe.

Es kamen 3.150 registrierte Fachbesucher zur ISS 2019, was gegenüber der Messe 2016 in Wallau einem Zuwachs von etwa 2 Prozent entsprach. Die inzwischen globale Bedeutung der Fachausstellung zeigte sich am Anteil von mehr als 50 Prozent ausländischer Besucher, die aus allen fünf Kontinenten nach Wiesbaden reisten. Sie ließen sich von der Präsentation und Vielfalt dieser Inter-Schuh-Service überzeugen.



Die Delegierten der Frühjahrsversammlung des Zentralverbandes in Fulda am Eingang zur dortigen Kreishandwerkerschaft. Foto Peter Schulz.

 

Besonderer Anziehungspunkt war die Ausstellung der Exponate des Internationalen Leistungswettbewerbs, gefertigt von Schuhmacherinnen und Schuhmachern aus 12 Ländern. Sie präsentierten ihre Handwerkskunst anhand von außergewöhnlichen Maßschuhen und Beispielen hochwertiger Schuhreparaturen. Die Teilnehmer wurden bei einer Zeremonie am Messesonntag geehrt, an der sich ca. 150 Personen beteiligten.

Nach diesem sehr ausführlichen Themenblock standen die Mitgliederentwicklung, die Zukunft der Aus- und Weiterbildung sowie die Neufassung der ÜLU-Unterweisungspläne auf der Tagesordnung. Dem schloss sich eine Aussprache über die geplante Wiedereinführung der Meisterpflicht an. Die Versammlung sprach sich einstimmig dafür aus, seitens unseres Handwerks alle Anstrengungen hinsichtlich des Auflebens der Pflicht zu unternehmen.

Hierzu waren aus Sicht von ZDS-Vorstand und –Geschäftsführung die politischen Vorgaben jedoch viel zu knapp gewählt. Was über Jahre in der Diskussion war, solle auf Wunsch der Großen Koalition jetzt in einer sehr kurzen Zeitspanne noch vor der parlamentarischen Sommerpause auf den Weg gebracht werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf solle dann in dieser Pause erarbeitet und schon kurz danach verabschiedet werden.

Das Schuhmacher-Handwerk werde in dem Zusammenhang sicherlich seine „Hausaufgaben“ machen. Ob daraus dann aber die Rückkehr zur Meisterpflicht folgere, sei allein eine politische Entscheidung. Darauf habe der ZDS letztlich keinen Einfluss, genau wie bei der Aberkennung der Meisterpflicht vor 15 Jahren. Bei unserer geplanten Herbstversammlung 2019 in Kassel werde aus heutiger Sicht wohl ein Ergebnis in der Sache vorliegen.

 

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